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Freitag, 23. November 2012

Olympus E-PL5 - Ein Erfahrungsbericht

Das Bessere ist des Guten Feind. Das muss ich mir wohl gedacht haben, als ich schon nach kurzer Zeit mit die Nachfolgerin der E-PL3 bestellt habe.

Der folgende Erfahrungsbericht schildert meine ersten Eindrücke mit der neuen PEN von Olympus, der E-PL5. Es geht hier nicht um ein technisches Review. Daher zeige ich auch keine echten Testbilder, sondern einfach eine Auswahl von bearbeiteten Bildern die in den ersten Wochen mit der neuen Kamera entstanden sind. Nichtsdestotrotz gehe ich auf technische Details der Kamera ein und beschreibe Bedienung, technische Leistung und Funktionen. Gleich vorab, der Videofunktion der Kamera widme ich mich nicht. Es geht hier ausschließlich um die Fotofunktionen, wobei ich da auch nur die für mich persönlich relevanten Themen behandele. JPEG-Entwicklung in der Kamera und "Art"-Filter entfallen so zum Beispiel.




Oben sieht man die E-PL5, unten das Vorgängermodell E-PL3, über das ich u.a. hier berichtet habe: Die neue spiegellose Welt. Es gibt keinen sichtbaren Größenunterschied zwischen den beiden Modellen. Auch optisch unterscheiden die beiden sich kaum. Die E-PL5 wirkt beinahe noch dezenter als ihre Vorgängerin, da auch die Schulterfläche in Schwarz gehalten ist. Den Griff kann man abnehmen. Ich habe bewusst das klassisch schwarze Gehäuse gewählt. Einer der großen Vorteile einer so kleinen Kamera ist ja gerade die Unauffälligkeit und Schwarz erscheint mir daher Ideal. Außerdem mag ich weder Silber noch Rosa* bei einem Kameragehäuse ;)
(*) nur ein Scherz



Gehäuse und Verarbeitung

Die größte Neuerung am Gehäuse betrifft das Klappdisplay. In Erweiterung zur E-PL3 kann dieses nun 180 Grad nach oben geklappt werden. Damit sollen Selbstportraits realisierbar sein. Für mich ist die Funktion ziemlich uninteressant und ich bezweifel das es viele Leute gibt, die ausgiebig davon gebrauch machen werden; aber was weiß ich schon. Die für mich wichtige Stellung in 90 Grad gestaltet sich nun ein wenig anders. Das Display liegt in dieser Stellung oben, also kurz unterhalb der Gehäuseoberseite und nicht unten, wie bei der E-PL3. Das Aufklappen in diese Stellung geht leichter, da man nur um eine Achse kippen muss. Bei der E-PL3 waren es zwei Achsen. Der Nachteil der neuen Position, es kommt leichter zu störenden Lichtreflektionen und eine Sichtbehinderung durch den optionalen Aufstecksucher. Die Selbstportrait-Stellung lässt sich übrigens bei angebrachtem Sucher nicht verwenden! Der Sucher ist im Weg und verhindert das komplette Aufklappen in diese Position. Gleiches könnte auch für den Aufsteckblitz gelten; habe ich noch nicht ausprobiert.
Ansonsten entspricht das Display dem Vorgänger. 460.000 Pixel werden zur Darstellung verwendet und man hat auch hier wieder ein 16:9-Format gewählt, was bei einem Sensor im 4:3-Format ungewöhnlich erscheint, für HD-Videoaufnahmen aber sinnvoll ist; auch können so Metainformationen außerhalb des Frames angezeigt werden.
Die Auflösung erscheint etwas gering, aber bis jetzt hat mich das noch nicht gestört. In Ermangelung von ausreichend Sonnenbestrahlung konnte ich die Ablesbarkeit des Displays noch nicht wirklich bewerten. Es soll hier eine Verbesserung eingebaut sein, wie man sie von Smartphones kennt.  Dabei befindet sich zwischen dem Schutzglas und dem eigentlichen Display keine Luft mehr, sondern ein "Gel", was Reflektionen verhindern und die Kontraste steigern soll.

Die Verarbeitung ist wie beim Vorgängermodell sehr gut. Das Gehäuse scheint größtenteils aus Metall zu sein. Ob es sich dabei einfach nur um eine Leichtmetallverkleidung um einen Kunststoffkern handelt, weiß ich nicht. Es fühlt sich zumindest sehr stabil an. Nichts knarrst, wackelt oder fühlt sich billig und kurzlebig an. Alle mechanisch beanspruchten Teilen scheinen sehr solide ausgelegt zu sein (z.B. Metallscharniere beim Klappdisplay).
Die Knöpfe machen im Großen und Ganzen auch einen guten Eindruck. Am positivsten ist mir das neue Drehrad, welches gleichzeitig als 4-Wege-Steuerkreuz dient, aufgefallen. Es hat nun eine etwas griffigere Struktur. Der Rec-Button, der sich außer für den Video-Start auch als Funktionstaste programmieren lässt, ist zumindest bei meinem Exemplar nicht so gut wie beim Vorgänger. Der Druckpunkt ist zu schwach und er steht nicht weit genug hervor, so dass man kaum spürt ob man den Knopf richtig gedrückt hat. Das ist ärgerlich, da ich diesen Knopf als AEL-Taste verwende; feststellen der Belichtungsmessung. Ansonsten sind alle Knöpfe wie beim Vorgänger und lassen sich unter Berücksichtigung der Größe des Gehäuses gut bedienen. Wer hier allerdings den Bedienkomfort einer guten Spiegelreflex mit entsprechend großem Gehäuse und damit großen Bedienelementen erwartet, dürfte enttäuscht sein. Es fehlen einfach Bedienelemete um wichtige Parameter direkt und schnell einstellen zu können. Allen voran ein zweites Rad für Blende oder Zeit.


Als Neuerung zum Vorgänger hat man einen kleinen Griff beigelegt. Dieses ca. sonderbriefmarkengroße Teil lässt sich mit einer Schraube an der rechten Seite befestigen und erhöht die Griffigkeit ganz gut. Mehr als ein erweiterter Halt für die Fingerkuppen ist das aber angesichts der Gesamtgröße nicht. Ich konnte mich trotzdem gleich mit dieser Griffschale anfreunden und werde sie wohl permanent verwenden.

Der Akkufachdeckel wirkt ein wenig filigran. Ich vermute es hängt mit der WiFi-Fähigkeit der Kamera zusammen. Durch den Einsatz einer FlashAir-SD-Karte, oder vergleichbare, kann man Bilder direkt auf ein Smartphone übertragen. Dazu müssen Funkwellen der neben dem Akku sitzenden Speicherkarte natürlich aus dem Gehäuse gelangen können und da zumindest Teile des Gehäuses aus Metall zu sein scheinen, muss der Deckel wohl entsprechend beschaffen sein.

Ein Ärgernis bleibt weiterhin die sehr ausladende und ungünstige Gurtbefestigung. Auf der rechten Seite behindert sie den Zugang des Zeigefingers zum Auslöser und ist schlichtweg im Weg und störend beim Halten. Schon bei der E-PL3 war mir die Öse und der Gurt im Weg. Kein Showstopper, aber man würde sich hier eine Lösung wünschen. Eventuell kann man sich selber was basteln oder ein anderes Gurtsystem verwenden, was an dieser Stelle nicht so aufträgt.


Touch-Screen

Das Klappdisplay ist nun mit einem Touchscreen ausgestattet. Es kommt dabei ein kapazitiver Touchscreen zum Einsatz, wie man ihn von modernen Smartphones kennt. Er reagiert schon auf sehr leichte Berührung. Entsprechend gibt es auch einige der gewohnten Funktionen, wie Wischgesten zum Wechseln der Vorschaubilder, verschieben des Ausschnittes oder Doppel-Touch für Zoom. Besonders gelungen finde ich die beiden Autofokus-Funktionen. Je nach Einstellung kann man entweder den AF-Punkt durch einfaches berühren beliebig setzen oder sogar direkt eine Aufnahme machen lassen, wobei auf den berührten Punkt fokussiert wird. Das geht sehr schnell und intuitiv, da man vorher nicht erst den AF-Punkt setzen oder verschwenken muss. Wie beim Smartphone drückt man einfach leicht auf die Stelle im Frame die man fokussiert haben möchte und die Auslösung erfolgt sofort, mit der gleichen kurzen Verzögerung wie man sie durch Verwendung des Auslösers hätte. Die Bedienung des Schnellmenüs kann ebenfalls per Touchbedienung erfolgen. Da die Felder aber teilweise sehr klein sind, ist das nicht ganz so praktisch. In den normalen Menüs gibt es leider keine Verwendung für den Touchscreen. Dazu hätte man das etwas altmodische Menü aber auch komplett überarbeiten müssen, denn die einzelnen Einträge sind zu klein für eine sinnvolle Touch-Bedienung. Während setzen des AF-Punktes und auslösen tadellos funktionieren, klappt das mit dem verschieben des Ausschnitts bei der Vorschau leider nicht sehr gut. Warum ist mir ein Rätsel. Das Blättern durch die Vorschaubilder funktioniert noch wie beim Smartphone, aber bei dieser Funktion klemmt es und man kann den Ausschnitt nur sehr langsam verschieben. Oft wischt man viele Male bevor man den gewünschten Ausschnitt erreicht hat. Man hat einfach nicht das Gefühl, als wenn der Frame am Finger kleben würde. Es fühlt sich schwammig an. Die Touchscreen-Funktion lässt sich übrigens auch deaktivieren...über den Touchscreen ;-)


Kleinere AF-Punkte/-Felder

Dieses neue Feature war mir besonders wichtig und mit eines der Gründe für den Kauf. Während bei der alten E-PL3 die AF-Punkte aus sehr großen Feldern bestanden, kann man bei der neuen permanent auf kleinere Feldgrößen umschalten. Leider ergibt sich damit eine Matrix mit der gleichen Feldanzahl...warum? Eine feinere Justierung würde ich gut finden; zumindest hätte es einstellbar sein sollen. Den Vorteil gegenüber einer Spiegelreflex mit fest vorgegebenen und wenigen AF-Punkten, hätte man hier besser nutzen können.

[Vielen Dank an WolArn aus dem Systemkamera-Forum für diese Aufnahme!]

Wichtig ist die Größe für das Fokussieren von kleinen Bereichen. Bei der alten Version lag der AF oft daneben, weil das Motiv zu klein für das große AF-Feld war und der Kontrastfokus auf den Hintergrund (oder Vordergrund) fokussiert hat.



Zwar konnte man mit einer Lupenfunktion kleinere AF-Felder einstellen, aber ehrlich gesagt konnte mich das  nie wirklich überzeugen.Teilweise meinte ich sogar festzustellen, dass es keinen Effekt hatte und die tatsächliche Größe nicht der angezeigten entspricht und man nur die Vergrößerungsstufe visualisiert bekommt. Bei der E-PL5 scheint das Problem nun abgemildert. Wirklich 100% sicher bin ich mir noch nicht, aber bis jetzt konnte ich deutlich exakter auf kleine Motivteile fokussieren. Das entspricht immer noch nicht dem, was ich z.B. von meiner D700 gewöhnt bin, aber es reicht in den meisten Situationen aus.


AF-Geschwindigkeit/-Genauigkeit


Ich war schon von der AF-Geschwindigkeit der Vorgängerin stark beeindruckt. Für einen Kontrast-AF finde ich die Geschwindigkeit sogar bei schlechtem Licht mehr als beachtlich. Auch die E-PL5 hat mich hier bis jetzt nicht enttäuscht. Ob der AF in Standardeinstellung nun schneller ist, kann ich noch nicht sagen. Gefühlt würde ich sagen: "Ja, ein wenig.". Gemessen habe ich es in der Tat nicht. Eine Messung ist auch alles andere als einfach, da es meines Wissens nach schlicht an einer anerkannten Messmethode fehlt, die man mal so eben im Hobbykeller durchführen könnte.
Allerdings biete die E-PL5 eine Einstellung, in der man eine deutliche Beschleunigung des AF feststellen kann. Bei dieser Einstellung handelt es sich um eine Verdoppelung der Framerate für das Display oder den elektronischen Sucher. Statt 120 Bilder pro Sekunde, werden 240 ausgelesen. Das beschleunigt offensichtlich auch den Kontrast-AF, der mit Hilfe einer Reihe von Samples aus den Bildinformationen die Fokussierung realisiert. Leider hat dies den Nachteil einer schlechteren Darstellung auf dem Display, bzw. im Sucher. Es scheinen nur noch Halbbilder dargestellt zu werden, wie man es von PAL-Fernsehen kennt. Ob die Genauigkeit der Fokussierung ebenfalls leidet, kann ich noch nicht bestätigen.

AF-C, also den kontinuierlichen Autofokus, habe ich ganz kurz getestet und empfand ihn immer noch als ungenügend wie bei der E-PL3. Es erfolgt in meinen Augen keine wirkliche Nachführung. Statt dessen werden einfach kurz aufeinanderfolgende Messungen gemacht, was zu einem pumpenden Scharfstellen führt und die Trefferquote bei Serienaufnahmen und/oder bewegten Motiven eher gering ausfallen lässt. Das gilt augenscheinlich auch bei erhöhter Abtastrate, wie oben beschrieben.
Zum Glück ist der AF-S so schnell, dass man auch bewegte Motive recht gut damit einfangen kann. Bis zu einer gewissen Grenze natürlich und diese liegt weit vor der einer Spiegelrefl. wie z.B. der D700 unter Verwendung des AF-C mit seinen diversen Einstellungsmöglichkeiten.
Sehr unterschiedlich fällt die Geschwindigkeit des AF in Abhängigkeit des verwendeten Objektivs aus. Während das Olympus 45/1.8 und 75/1.8 sehr schnell reagiert (das 45er noch etwas schneller als das 75er), zeigt sich das Panasonic 20/1.7 sehr träge. Hier scheint also ein Stellglied im Objektiv (z.B. Ultraschallmotor) der begrenzende Faktor zu sein. Das meistens mitgelieferte 14-42 R II ist übrigens trotz seines Preis sehr schnell! Es scheint also kein Kostenfaktor zu sein, der die Geschwindigkeit bedingt.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der AF-Leistung. Zwar gibt es immer wieder mal Motive, bei denen sich der AF die Zähne ausbeißt weil er keinen ausreichenden Kontrast finden kann oder weil das Kontrastmuster ihm irgendwie nicht schmeckt, aber diese Fälle sind eher selten und nur in extremen Motivsituationen vorzufinden. Ein Beispiel sind sehr kleine Objekte, die sich nicht genügend vom Hintergrund abheben oder auch Gegenlichtsituationen, wo aber auch der Phasen-AF einer Spiegelreflex oft versagt.
Was mich immer noch fasziniert ist die Genauigkeit! Genauso wie bei der E-PL3 ist die Genauigkeit nahezu 100%. Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder der Fokus sitzt oder er liegt total daneben. Die kleineren Schwankungen wie ich sie von der Spiegelreflex. kenne, kann ich hier nicht entdecken. Der Fokus sitzt beliebig reproduzierbar immer auf dem gleichen Punkt, auch bei Teleobjektiven mit großer Blendenöffnung, wie dem Olympus 75/1.8 (entspricht 150 mm an Kleinbild).

[Olympus 75/1.8@f1.8, Schnappschuss]


Allgemeine Geschwindigkeit

Nach meinen Eindrücken zur Geschwindigkeit des Autofokussystems, hier zu den anderen, nicht minder wichtigen Rubriken in Sachen Geschwindigkeit. Fangen wir bei der Einschaltverzögerung an. Diese war bei der E-PL3 gut, aber nicht gut genug. Der Punkt ist um so wichtiger, da man aus Stromspargründen die Kamera möglichst oft ausschalten muss, bzw. in den Standby gehen lassen. Hat man dann ein Motiv entdeckt, kann es nicht nur nervig sondern auch fatal sein, wenn der Einschaltvorgang gefühlte 3-4 Sekunden dauert. Das Motiv ist dann oft Geschichte. Eine moderne Spiegelreflexkamera hat im Vergleich eine Einschaltverzögerung von nahezu Null. Zum Glück geht das bei der E-PL5 nun gefühlt viel schneller als beim Vorgängermodell. Bis man was sieht und den Auslöser drücken kann, vergehen ca. 1-2 Sekunden. Das ist immer noch lang, aber reicht meistens aus. Bei meinem Handy dauert der Vorgang übrigens weit über 5 Sekunden.

Das Wegschreiben der Daten auf die Speicherkarte hat sich nach meinen Beobachtungen nicht geändert. Immer noch wartet man gerade nach kleinen Serien auf die Vorschau. Auch bei einem normalem Einzelbild führt der sofortige Druck auf den Vorschauknopf oft ins Leere und man muss sich gedulden und nochmals drücken! Hierbei spielt aber eventuell auch die Speicherkarte eine Rolle und da ich über keine wirklich moderne Hochleistungs-SD-Karte verfüge, kann ich zu den absoluten Zeiten nichts sagen. Da man auch während des Schreibvorgangs weiter Bilder machen kann, bei normaler Anzahl von Bilder pro Zeit, stellt es für mich kein großes Problem dar. Die Vorschau sollte man ohnehin eher weniger verwenden, will man nicht Chancen verpassen ;-)

Die Menüs und Einstellungen gehen genauso flott wie bei der E-PL3. Ich kann hier keine Unterschiede fühlen. Letztendlich fühlt sich alles sehr flott an und man wird nicht unnötig ausgebremst. Allerdings gibt es nur eine Scrolling-Funktion über das Drehrad. Das Steuerkreuz schaltet immer nur einen Eintrag weiter, auch wenn man länger gedrückt hält. Das finde ich suboptimal gelöst. Der Menüdschungel ließe sich schneller durchforsten, wenn man das Gedrückthalten einer Richtungstaste wie bei einer PC-Tastatur umgesetzt hätte.

Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit 8 Bildern pro Sekunden beeindruckend! Das gilt zwar laut Anleitung nur bei AF-S oder AF-C ohne Update des Sucherbildes, aber für kurze Serien, z.B. bei Portraits, aber auch bei bewegten Motiven, erhöht sich die Chance auf einen Treffer. Auch kann man so gut der Gefahr des
Verwackelns entgegen steuern  Wenn die Zeiten zu lang werden um sicher ein unverwackeltes Bild aus der Hand machen zu können, kann man mit einer kurzen Serie von 3 bis 5 Bildern die Chance enorm erhöhen ein scharfes Bild zu erhalten. Auch bei Belichtungsreihen aus der Hand, z.B. für HDRs, ist die schnelle Bildfolge nützlich. Die Wiederholrate ist einstellbar, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab (z.B. Schreibpuffer, JPEG, AF, usw.).


Bildstabilisator

So sehr ich den Stabilisator in meinen Nikon-Objektiven auch schätze, so wenig werde ich mit dem der E-PLs warm. Schon wie bei der E-PL3 sind die Ergebnisse eher schlecht bis durchwachsen. Bei kritischen Zeiten ist die Stabilisierung zwar sichtbar, wirklich effektiv ist sie aber nicht. Bilder ohne Doppeltkonturen gelingen mir nur sehr selten. Bei unkritischen Zeiten zeigt die Stabilisierung sogar negative Effekte. Bilder ohne Stabi werden deutlich schärfer. Das gilt leider für alle meine Objektive und Brennweiten. Eine "ständig an"-Funktion, wie z.B. bei meinem AF-S 70-200 VR II ist das damit sicherlich nicht. Ich habe daher die Konsequenzen gezogen und verwenden die Funktion gar nicht, auch nicht an der E-PL5, wo ich bis jetzt keine wirklich bahnbrechende Verbesserung sehen konnte. Ich denke mit einem guten alten Schlepp-Stabilisator...auch Stativ genannt, ist man besser bedient :-)
Leider war der Stabi bei der E-PL3 eine größere Enttäuschung und ist es auch bei der E-PL5 geblieben...wie ich erwartet hatte. Für absolute Notfälle würde ich mit max. 2 Blendenstufen an Vorteil rechnen, wobei man ansonsten nie ganz die Qualität ohne Stabi erreichen dürfte.


Sonstiges

Das Einschaltgeräusch mit allen meinen Objektiven, vor allem aber dem Panasonic 20/1.7, ist sehr viel leiser geworden. Das Klacken bei jedem Einschalten ist nahezu verschwunden. Wie das zustande kommt, ist mir nicht klar.

Es lassen sich auf dem Display und im Aufstecksucher nun mehr Gittermuster einblenden. Für mich bleibt aber nur das "Goldene Schnitt"-Muster interessant.

Neben den beiden fest vorprogrammierten Timern (Selbstauslöser) mit 2 oder 12 Sekunden, hat man nun auch einen programmierbaren Timer spendiert. Hier kann man nun zwischen 1 und 30 Sekunden einstellen und außerdem angeben, wie viele Bilder in Reihe gemacht werden sollen. Also z.B. alle 4 Sekunden
ein Bild, 10 Bilder insgesamt.

Auch ein Cent-Artikel hat seinen Weg in den neuen Body gefunden ;-) Ein Lagesensor! Damit kann die Kamera zwischen Hoch- und Querformat unterscheiden und Bilder in der Vorschau entsprechend drehen. Auch wird diese Information in die EXIF-Daten geschrieben, so dass nachfolgende Programme ebenfalls
die Ausrichtung der Bilder erkennen und entsprechend anzeigen.

Ein kleines Phänomen ist für mich das Bild des elektronischen Aufstecksuchers VF-2 (optional). Das Bild sieht bei der E-PL5 irgendwie besser aus als bei der E-PL3. Es ist weniger blaustichig und scheint kontrastreicher zu sein. Einbildung? Oder wurde da wirklich was an der Ansteuerung des Suchers geändert, so dass dieser bessere Bilder liefern kann als man sie bei der E-PL3 sieht? Ich muss mir das noch mal direkt im Vergleich anschauen.

Es gibt nun HDR-Bracketing als einfache Belichtungsreihenvoreinstellung. Damit werden keine wirklichen HDRs in der Kamera erzeugt, sondern Belichtungsreihen vorgegeben, mit denen man die entsprechenden Einzelbilder erhält. Es wird dabei automatisch auf Serienbildfunktion umgestellt. Leider, denn so kann man z.B. bei längeren Zeiten vom Stativ nicht per Fernauslöser die Bilder einzeln machen, um ein Aufschwingen und damit ein Verwackeln zu verhindern. Vorteil ist aber der erweiterte Blendenstufenabstand gegenüber der normalen Belichtungsreihe. Es gehen so auch Abstände von 2 oder 3 Blendenstufen gegenüber max. 1 bei der normalen Belichtungsreihe.

Die Gittermuster und die Standard-AF-Punkt-Markierung sind immer noch sehr schlecht zu erkennen, da in Grau. Wieso macht man sowas? Selbst bei meiner Nikon, wo das Gitter physikalisch vorhanden ist, werden rot leuchtende Striche und AF-Markierungen eingeblendet wenn es dunkel ist, ansonsten satt schwarze, die man auch erkennen kann. Hier hätte man bei einem rein elektronischen Display weit mehr machen können und müssen!


Bildqualität

Nun endlich zum sicherlich interessantesten Teil, zumindest für alle die mit einer Kamera auch Bilder machen ;-)

Ich fange mal mit dem für mich einfachsten Punkt an, der Auflösung. Satte 16 Megapixel auf einem so kleinen Sensor sind schon eine Ansage und entsprechen dem Zeitgeist ;-) Zum Vergleich: eine Nikon D4 mit ca. 4 mal so großem Kleinbildsensor hat ebenfalls 16 MP. Gut, eine D800 hat 36, aber lassen wir das. Ich schätze die Auflösung bringt Vorteile bei Tele- oder Makroaufnahmen, da man einen kleineren Bildausschnitt auswählen kann und trotzdem noch für die meisten Anwendungsfälle genügend Pixel übrig behält. Aktuell werden bei allen Kamerasystemen die Megapixel wieder in die Höhe geschraubt, mit Vor- und Nachteilen.


Dieses Bild ist nur ein Ausschnitt...


...aus diesem 16 Megapixel-Bild. Ich finde das schon ziemlich gewaltig. Die Qualität des sehr kleinen Ausschnitts reicht locker für viele Anwendungen aus.

Auch hier wieder zuerst der Ausschnitt und dann das Gesamtbild.



Ich finde man kann ganz gut sehen, dass man unter optimalen Bedingungen seinen Nutzen aus der hohen Auflösung, oder anders gesagt hohen Pixeldichte, ziehen kann. Wenn die Brennweite einmal nicht reicht, der Turnschuhzoom klemmt oder nicht einsetzbar ist oder auch einfach nur wenn man in einem Bild ein Detail entdeckt und einen dies mehr interessiert als das ursprünglich geplante Bild, kann man noch sehr gut verwendbare Ausschnitte nehmen. Und diese Ausschnitte können sogar erstaunlich klein ausfallen, ohne das man zu viel an Qualität einbüßt.


ISO/Empfindlichkeit/Rauschen

Die Bewertung bezieht sich auf RAWs in Lightroom 4 entwickelt, nicht auf automatisch entrauschte JPEGs aus der Kamera.

Mein größter Kritikpunkt an der E-PL3 war der Qualitätsverlust bei höheren ISO-Werten. Und damit meine ich nicht ISO 1600 oder darüber hinaus, sondern bereits ISO 400. Hier hatte ich mir auch den größten Fortschritt beim Nachfolger versprochen. Und in der Tat ist dieser auch eingetreten. Wenn ich einmal unten anfange, also bei ISO 200, dann liefert auch schon die E-PL3 ein ordentliches Bild ab. Zwar nicht so absolut sauber wie bei meiner Kleinbildkamera, aber doch sehr okay. Ab spätestens ISO 800 waren die Bilder der E-PL3 aber für mein Empfinden nicht mehr uneingeschränkt genießbar, sogar für kleinere Ausgabeformate, da neben dem heftigen Rauschen auch die Dynamik sichtbar nachließ.


E-PL5. Kein gutes Beispielbild. Der Dynamikumfang zwischen dem grauen Himmel und dem schwarzen Bodenbelag wäre für die E-PL3 eventuell schon ein Problem gewesen.



Bei der E-PL5 ist ISO 200 nahezu "clean". Zwar nicht wie bei einem Kleinbildsensor, aber schon seht gut. Im blauen Himmel oder in den Schattenbereichen sieht man teilweise schon leichtes Luminanz-Rauschen. Das aber wohlgemerkt im unbearbeiteten RAW! Sollte man z.B. den Olympus Viewer 2 verwenden, dann ist hier selbst bei angeblich ausgeschalteter Entrauschung schon heftig hinter den Kulissen gearbeitet worden! Öffnet man das gleiche RAW-Bild in Lightroom, bietet sich einem ein anderes Bild. Bei den JPEGs meint man sogar ISO 6400 wäre nahezu rauschfrei...solange man keine allzu feinen Details auf dem Bild hat, bzw. hatte, denn diese sind dann mit Sicherheit verschwunden ;-). Ich bewerte alle Bilder anhand von in Lightroom entwickelten RAWs, wobei ich immer versuche die Balance zwischen Entrauschen und Detailfülle zu wahren. Lässt sich diese Balance nicht mehr herstellen, ist das Foto für mich nicht mehr uneingeschränkt brauchbar.

Ebenso ist mir der Spielraum bei der Bearbeitung sehr wichtig. Wie weit kann man die Tiefen anheben, also z.B. Schatten aufhellen, bevor diese hässlich verrauscht sind? Wie viel Schärfung kann man hinzugeben,
ohne das homogene Flächen anfangen aufzupixeln und durch partielle Bearbeitung davor bewahrt werden müssen? Für ISO 200 sieht hier alles sehr gut aus. Das Rauschen ist so minimal, dass man heftig an den Reglern ziehen kann, ohne das Bild zu zerstören.
Bei ISO 400 verhält es sich ähnlich, obwohl man hier schon deutlich mehr Rauschen sehen kann. Allerdings handelt es sich hier um sehr feines Luminanzrauschen, dass man gut wegrechnen kann. ISO 800 würde ich als einen Grenzwert für sehr gute Qualität sehen, zumindest bei schlechtem Licht. Zwar sieht man hier auch nur Helligkeitsrauschen, wie übrigens auch bei noch höheren ISO-Stufen, aber die Menge an Maßnahmen um dieses Rauschen zu beseitigen fängt bereits an die feineren Details zu beeinflussen  ISO 1600 oder sogar 3200 sind immer noch erstaunlich brauchbar und zeigen sehr wenig Farbrauschen.  Die Kurve die das Rauschen in Abhängigkeit des ISO-Wertes beschreibt, scheint sehr flach anzusteigen.

Bei bestimmten Motiven und ein wenig beherzter Arbeit im RAW-Konverter lassen sich erstaunliche Ergebnisse auch bei mehr als ISO 1600 erzielen. Allerdings ist kein Motiv wie das andere und somit kann man unmöglich eine feste Grenze setzen, wann welcher ISO-Wert noch funktioniert. ISO isoliert zu betrachten wäre auch zu einfach! Denn ein genauso wichtiger Parameter, der an den ISO-Wert gekoppelt ist, ist die Dynamik.

[E-PL5, Olympus 75/1.8@2.8, 1/125, ISO 2000 - dummerweise fehlen ausgerechnet hier die EXIF-Daten!]

In der Werkstatt war es dunkler, als man auf dem Bild erkennen kann. Im Ausschnitt erkennt man zwar die zerstörerische Wirkung des Rauschen, bzw. der Bearbeitung (und leider auch leichtes Verwackeln), aber ich finde das schon sehr brauchbar. (Anmerkung: sieht man hier nicht wirklich gut)


Bei geringem Licht habe ich dann noch aus Langeweile eine ISO-Reihe erzeugt. Sozusagen als Vorbereitung auf das nächste Event in der dunklen Jahreszeit. Es ist immer gut vorher zu wissen, was noch geht und was nicht mehr. Ich habe auch einen direkten Vergleich mit meiner Kleinbildkamera angestellt, der D700, und kam nach mehreren Anläufen zum erstaunlichen Ergebnis von ca. 1,5 Blendenstufen Unterschied. NUR, muss man wohl sagen! In Zahlen ausgedrückt kann man durchaus ISO 3200 bei der D700 mit der ISO 1250 bei der E-PL5 vergleichen. Beachtlich angesichts eines 4 Mal kleineren Sensors, wie ich finde.

Einen Vergleich zwischen D700 und E-PL5 bezüglich der Low-Light-Tauglichkeit, inklusive ISO-Reihen von unbearbeiteten Bildern, zeige ich eventuell in einem gesonderten Beitrag.



Dynamik

Ich will hier nicht allzu technisch werden und definiere Dynamik daher wie folgt: Umfang an Helligkeitsunterschieden die noch befriedigend abgebildet werden können. Auf vielen Review-Seiten findet man dieses Wert oft als "x EV" oder als Graph. Beim Graphen ist dann die Abhängigkeit zur Verstärkung (ISO) abgebildet. Vereinfacht kann man sagen, je höher der ISO-Wert, desto geringer die Dynamik. Bei der E-PL3 konnte man diese Abhängigkeit leider schon bei ISO 400 bis 800 sehr gut beobachten. Ein klassisches Beispiel ist ein Landschaftsbild. Oben blauer Himmel mit Wolken, darunter ein dunkler Bergsee. Der Helligkeitsunterschied zwischen dem dunklen Wasser und dem blauen Himmel kann den Dynamikumfang der meistens Kameras deutlich übersteigen. Die Folge ist, je nach Belichtungseinstellung, ein tief schwarzer See oder ein weißer Himmel, wobei beides nicht dem entspricht was man sieht und was wünschenswert für ein gutes Foto ist. Je größer der Dynamikumfang der Kamera, desto weniger heftig fällt dieser Unterschied aus.

Bei der E-PL5 dürfte der Dynamikumfang 12 EV betragen. Das gilt für die Standardverstärkung des Sensors, also ISO 200. Darüber fällt dieser Wert langsam ab. Dieser Wert entspricht ziemlich genau dem meiner D700! Nicht das die D700 ein Dynamikwunder wäre (damals vielleicht schon), aber es ist zumindest ein guter Wert mit dem ich auskomme. Der Dyn.-Umfang der E-PL3 muss um einiges geringer sein, meine Schätzung liegt bei ca. 9 EV/ISO 200. Ich habe weit öfter ausgebrannte oder "abgesoffene" Bereiche gehabt, in denen keine ausreichende Struktur mehr rekonstruiert werden konnte.



Besonders positiv fällt der Verlauf der Kurve EV/ISO auf. Auch bei ISO 800 oder sogar 1600 scheint der Dynamikumfang noch hoch zu sein. Die Bilder wirken noch kontrastreich und haben Tiefe. Leider ist das Wetter aktuell nicht mehr dazu geeignet die Sache weiter zu "analysieren" und ein abschließendes
Bild zu erhalten. Die wenigen Momente mit etwas Sonne und damit größeren Kontrastunterschieden stimmen mich aber sehr zuversichtlich.



Die Bilder taugen nicht wirklich als Indikator für die Dynamik, zumindest das letzte nicht, aber sie sind noch halbwegs genießbar was das Motiv angeht ;-)

Erste Touren

Neue Kamera, neue Tasche ;-) Für den ersten Ausflug durfte die neue Knipse gleich in die neue Edeltasche, Thinktank Retrospective 7. Eine wirklich gute Tasche, aber das nur am Rande. Da Gewicht und Größe im Vergleich zur E-PL3 nicht zugelegt haben, ist man wieder mit sehr leichtem Gepäck unterwegs, auch
wenn die neue Tasche mehr wiegt, größer ist und inzwischen immer mehr Objektive und anderer Krempel in der Tasche liegen. Alles kein Vergleich zur Spiegelreflexkameraausrüstung.

"Biometrisches Selbstportrait"

Die andere Perspektive bringt ein wenig mehr Spannung in schon oft fotografierte Motive. Außerdem bewahrt es einen vor dreckigen Klamotten :-). Der Klappmechanismus gefällt mir übrigens besser als der vom Vorgängermodell. Ich war erst skeptisch, aber für die am meisten verwendete 90-Grad-Stellung
ist das Aufklappen einfacher und schneller, da man es nur um eine Achse bewegen muss. Das es dann oben liegt, war beim vorherrschenden Licht erstmal kein Problem. Eventuell reflektiert das Display auch wirklich weniger als das alte.

"Ganz unten"

Ansonsten hat sich von der Bedienung kaum etwas geändert. Das einstellen der Parameter wie Blende/Zeit/ISO ist immer ein wenig fummelig, aber man kann damit leben. Durch das etwas griffigere Rad, auf dem bei mir die Belichtungskorrektur liegt, hatte ich weniger Probleme als bei alten Einstellrad. Man muss
aber immer noch sehr feinfühlig vorgehen, will man nicht aus Versehen die Steuerkreuz-Funktion auslösen.
Der kleine optionale Griff gefiel mir auch nach mehreren Stunden immer noch ganz gut. Man hat die Kamera einfach sicherer in der Hand und es fühlt sich ein klein wenig mehr an wie bei einer größeren Kamera, auch wenn die Fingerhaltung eine andere ist.

"Kein Geschäft zu machen"

Was mir unangenehm aufgefallen ist, und wo ich mich nicht mehr erinnern kann, ob es bei der E-PL3 am Anfang auch so war, ist der Objektivwechsel. Die Objektive sitzen sehr stramm. Auf- und Abschrauben erfordert Kraft und teilweise rutscht man bei den kleinerern Objektiven dabei fast ab. Das wird sich sicherlich noch etwas geben. Ich hoffe mal stark, dass es nach ein paar Wochen so leichtgängig geht, wie bei der Alten.

"St. Michael"

Wirklich viel Spaß macht mir die verbesserte Dynamik. Ich sehe erstmal keinen Unterschied zu meiner D700. Auch das man nun an der ISO-Schraube drehen kann, ohne gleich in Panik zu verfallen, erleichtert viele Dinge ungemein. Bei Tageslicht scheinen ISO 800 kein Problem zu sein. Ich habe aber trotzdem inzwischen gelernt, und zwar durch die E-PL3, dass man nicht so gedankenlos mit dem ISO-Wert verfahren sollte. Ich war da ein wenig versaut durch die D700, wo eigentlich immer die ISO-Automatik mit 200 bis 2000 an ist, außer ich mache Landschaftsaufnahmen, HDRs oder Langzeitbelichtungen vom Stativ. Wie gesagt ist Rauschen nur eine Seite der Medaille, Dynamik die andere.

-Ohne Titel-

An die viel höheren Anforderungen in Sachen stabile Kamerahaltung habe ich mich immer noch nicht ganz gewöhnt. Teilweise misslingen Schnappschüsse, aber auch sehr geplante Aufnahmen, weil die Zeit zu lang gewählt war oder ich nicht ruhig genug gehalten habe. Besonders auffällig ist das natürlich beim 75/1.8 oder anderen langen Brennweiten. Zeiten unterhalb von 1/125 beim 75er sind fast immer mehr oder weniger verwackelt, außer man macht Serienaufnahmen. Ach so, die 8 Bilder pro Sekunde sind da ein Segen! Manchmal sind sogar Bilder mit 1/320 bei 75 mm verwackelt! Wie das überhaupt möglich ist, ist mir ein Rätsel. Selbst bei konservativer Daumenregel nach Kleinbild * 2, also t = 1/(75 mm * 2), müsste eine 1/150 ausreichen, eine 1/320 ist also mehr als doppelt so kurz, also t = 1/(75 mm * 4)! Der Stabilisator war übrigens immer ausgeschaltet und kann somit nicht destruktiv eingegriffen haben.

"Zerrbilder"

Mit dem AF hatte ich fast keine Probleme. Es gab immer noch bestimmte Motive, bei denen er hilflos hin- und herruderte und wo ich nur durch Auswahl einer anderen Stelle im Motiv weiter kam. Dieses Verhalten ist nahezu identisch zur E-PL3. Wobei aber die überwiegende Mehrzahl der Motive kein Problem darstellt. Unterschiedlich ist aber die Genauigkeit mit der man ein Motivteil auswählen kann. Es gehen nun wirklich kleinere Motive, wenn man die AF-Feldgröße auf klein eingestellt hat. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Autofokus.


-Ohne Titel-

Auch Schnappschüsse waren kein Problem. Das die Einstellung einer schnelleren Darstellung, dafür aber einer geringeren Bildqualität auf dem Display und im Sucher, einen positiven Einfluss auf die AF-Geschwindigkeit hat, wusste ich hier noch nicht. Zu langsam war der AF aber trotzdem nicht. Da erste Versuche mit der erhöhten Updategeschwindigkeit aber nahezu 100% Geschwindigkeitsvorteil beim Autofokus gezeigt haben, bin ich schon gespannt auf schnelle Motive und den Unterschied bei diesen zu der Normaleinstellung. Einstellen kann man dies übrigens über den Menüpünkt:
"D: Disp/../PC" - "Frame Rate" = High
Die Qualität von Display und optionalem Sucher leider darunter zwar schon deutlich (sieht aus wie Halbbilder/Interlace einer schlechten Videodatei), aber für schnelle Action reicht das aus. Für manuelles oder kritisches Fokussieren würde ich diese Einstellung aber nicht verwenden. Leider kann man diese Funktion nicht auf eine Funktionstaste legen und so je nach Motiv und Situation schnell umschalten.

"Speerwurf-Übungen"


-Ohne Titel-

Wie oben schon erwähnt, stört mich immer noch ein wenig die Blockade der Vorschau bis die Bilddaten auf die Karte geschrieben sind. Ich denke, ich werde noch mal in eine aktuelle SD-Karte investieren und schauen ob sich da was verbessern lässt. Generell scheint das Speicherinterface aber nicht das schnellste zu sein. Dieselben Karten steckten auch schon in einer Pentax K20D und einer Nikon D7000 und dort konnte ich sehr viel schneller die Vorschau aktivieren. Okay, bei der Pentax waren es auch weniger Bildinformationen, bei der Nikon aber nicht.

Ich habe jetzt eine Sandisk Extreme 16 GB Karte gekauft und heute kurz angetestet. Die Geschwindigkeit ist weit höher! Es lag also doch an den Karten. Nach einem Einzelbild im RAW-only-Modus ist die Vorschau nun quasi immer sofort da, wenn ich auf den Knopf drücke (ca. 1 Sekunde, man braucht ja auch ein wenig, um die Kamera vom Auge zu nehmen oder überhaupt den Knopf nach dem Auslösen zu drücken). Bei einer kurzen Serie mi 8 Bildern pro Sekunde, ca. 5 Bilder pro Serie, vergehen nun ca. 4-5 Sekunden und nicht mehr gefühlte 10, wie mit den alten Speicherkarten. Die alten waren übrigens Class 6, die neue ist Class 10.

Ebenso hat mir wieder die Möglichkeit gefehlt das Vorschaubild mit einem Tastendruck in 100% anzeigen zu lassen. Zwar kann man nach einmaliger Einstellung per Touchscreen und 3 mal Tippen eine Zoom-Stufe abrufen, aber erstens vergisst die Kamera das nach dem Ausschalten und zweitens ist es immer noch weit umständlicher als z.B. ein einzelner Klick auf die OK-Taste im Steuerkreuz der D700. Aber wie oben schon mal erwähnt, sollte man ohnehin weniger auf das Display starren und mehr auf die Motive.

-Ohne Titel-

Richtig angetan bin ich nach den ersten paar Touren von der Auflösung. Selbst wenn einiges davon wieder durch die selbst bei Grund-ISO oft notwendige Rauschreduzierung verloren geht. Selbst vor Ort ist der Blick auf das gezoomte Vorschaubild schon ein Grund zur Freude. Der Fokus sitzt, die Schärfe stimmt, die Farben und alles andere auch...was will man mehr?

"Sicherheit"

Bei meinen kleinen Fotoausflügen hatte ich immer 3 volle Akkus dabei und einmal habe ich sogar den zweiten Akku verwenden müssen. Bei gerade mal 270 Bilder, ca. 250 mit einem Akku, schon eine ziemliche Umstellung gegenüber der D700, wo es locker 500 bis 750 pro Standard-Akku sind. Man sollte also für längere Ausflüge mindestens 2 Akkus dabei haben, besser drei. Die Akkulaufzeit ist natürlich auch von den reinen Einschaltzeit abhängig, bzw. von der Dauer des Display-Standbys. Eine Spiegelreflexkamera verbraucht dagegen quasi keinen Strom wenn sie eingeschaltet ist und man kann sie locker ein paar Wochen in eingeschaltet in der Ecke liegen lassen, ohne das der Akku sich merklich leert. Das Thema wird mit steigender Leistung bei den Spiegellosen sicherlich immer mehr an Bedeutung gewinnen und stärkere Akkus und stromsparendere Komponenten sind gefragt.


Fazit:

Schon nach der kurzen Zeit mit der E-PL5 bin ich mir ziemlich sicher: das Ding ist ein Volltreffer! Eigentlich kann nur noch die Langlebigkeit der Freude ein Ende setzen. So weiß ich z.B. nicht wie viele Auslösungen das Verschluss hält. Der Hersteller macht da nach meinem Wissen keine Angaben zu. Ob es eine Zahl wie 150.000 oder 300.000, wie bei den besseren Spiegelreflexkameras ist, oder vielleicht doch nur 25.000? Ich hoffe mal auf min. 50.000, denn ich fotografiere sehr viel. Auch bei so einer Knipse kenne ich keine Gnade und mache lieber ein Bild oder eine Serie zu viel als zu wenig. Wobei sich das eher auf Events bezieht und ob die Kleine dafür richtig ist, muss ich erst noch mal sehen. Vielleicht bei ausreichendem Licht und nicht auf mich zu rasenden Motiven. Die ersten High-ISO-Versuche stimmen mich aber zunehmend positiv.
Ansonsten scheint sie wirklich für fast alles hervorragend geeignet zu sein. Ich habe mir sogar schon ein kleines und leichtes Stativ und ein Kabel für meinen Funkfernauslöser gekauft. So kann ich, wie mit der D700 auch, Langzeitbelichtungen und HDRs machen. Das wird sicherlich eine wahre Freude auf den Radtouren im nächsten Sommer, wenn man keine 5-10 Kilo mitschleppen muss.
Ich will die Kamera nicht empfehlen, weil ich sie noch nicht lange habe. Aber alles was ich bis jetzt gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Eine gute Weiterentwicklung der E-PL3 und sicherlich eine gute Micro-Four-Third-Kamera mit sehr kompakten Ausmaßen und guter Bilderqualität. Bis jetzt konnte ich noch kein Haar in der Suppe finde...ich hoffe das bleibt so.

Grüße,
Gordon

24 Kommentare:

  1. Toller Bericht! Ich hoffe nur das die Preise schnell fallen. 699€ sind zur Zeit zuviel. Obwohl die E-PL5 es Wert ist. :)

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  2. Danke. Ich denke schon die Preise fallen relativ schnell. Vor Weihnachten wahrscheinlich nicht mehr nennenswert, aber danach sollte es schon bergab gehen. Sobald das Teil gut verfügbar ist, dürften die ersten Internetanbieter mit Preisen unter 650 kommen. Besonders wertstabil sind Kameras in diesem Preissegment wohl ohnehin nicht. Dafür kommen zu viele auf den Markt und die Nachfolger kommen immer sehr schnell. Für die Leistung fände ich 500 € für das Gehäuse angemessen. Leider ist der Gebrauchtpreis für das 14-42 ziemlich im Keller, ansonsten könnte man das wieder abziehen vom Preis, wenn man denn ohnehin andere Objektive plant oder hat.

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  3. Zur Zeit gibt es die E-PL5 bei einigen Händlern noch inkl. 8GB Flashair SD-Card (habe selbst bei Foto Köster zugeschlagen). Die kostet allein schon 70 Euro. Da rechnen sich die 699 schon wieder. Ich nehme mal stark an das es dieses Angebot im Januar nicht mehr geben wird....somit verpufft die eventuelle Preisreduzierung nach Weihnachten eigentlich auch schon wieder.

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    1. Da habe ich auch gekauft. Die Karte funktioniert bei mir aber nicht wirklich. Auf dem PC kriege ich die zu sehen und kann mich anmelden über mein WLAN, aber auf dem Handy (Xperia Arc S) sehe ich nur manchmal eine kryptische Kennung und die Anmeldung klappt nur selten und dann bricht es wieder ab.

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    2. Ich selbst habe keine Probleme mit Flashair. Ich nutze dazu die App Olympus Image Share auf dem Smartphone und Tablet (beides Android). Zuerst hatte ich aber in den Kameraeinstellungen die WLAN Kennung und das WLAN Passwort geändert. Will ich dann Bilder übertragen, aktiviere ich zuerst das WLAN in den Kameraeinstellungen (private Verbindung) und suche dann via Smartphone oder Tablet das neue WLAN und verbinde mich damit. Erst dann öffne ich Image Share und lade mir die Bilder runter. Normalerweise liegen bei dieser Aktion Kamera und mobiles Gerät (oder auch PC/Notebook) nicht sehr weit auseinander, daher ist der WLAN Empfang auch erstklassig.

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  4. Ich möchte die PL5 bestellen und habe daher diesen Bericht aufmerksam studiert. Er zeigt einen erfahrenden Fotografen, der behutsam und nicht marktschreierisch mit den Pros und Cons der Kamera umgeht. Besonders die Bewertung der Dynamik fand ich hilfreich, da ich derzeit die Panansonic GH1 benutze, bei die Lichter sehr abrupt in Weiß-Werte übergehen. Der Bericht verdient Lob und Anerkennung. Vielen Dank.

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    1. Vielen Dank. Die Dynamik kann man schlecht testen, daher verlasse ich mich da auf mein Bauchgefühl. Auch als Hobby-Knipser kriegt man nach ca. 30.000 oder mehr Bildern ein Gefühl dafür, was eine Kamera kann und was nicht. Bis jetzt ist mir noch kein Motiv untergekommen, wo mir die Dynamik gegenüber der D700 negativ aufgefallen wäre...bei der E-PL3 allerdings schon. Ich denke in der Hinsicht kann man mit dem Teil nicht viel verkehrt machen.

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  5. Ich glaube nicht, daß der Preis bald fallen wird. Mitlerweile ist die fast überall verfügbar, der Preis liegt aber immer noch bei 699,- €, und das bei allen Online-Händlern. Auch im Geschäft, und nur da bekommt man die etwas billiger, wenn der Händler mit sich handeln läßt.
    Die Flashair liegt anscheinend in jeden Karton bei, mit einem Hinweis per zusätzlicher Aufkleber auf dem Karton, und nehme mal an, daß das von Olympus eine Aktion ist, und wenn die Karte dann irgendwann nicht mehr beiliegt, die dann auch billiger wird.
    Deutlich billiger würde man die ohne Kit und Flashair bekommen, vor Weihnachten aber bestimmt nicht mehr.
    Ich persönlich kann mit der Flashair nichts anfangen.

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    1. Die Kit-Politik finde ich auch sehr nervig. Gerade die Leute die schon den Vorgänger als Kit gekauft haben, zahlen so oben drauf. Eigentlich wäre es professioneller das Teil von Anfang an auch solo anzubieten. Nicht jeder der die Kamera kauft ist ein Anfänger und braucht den Dunkelzoom ;)

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  6. Vielen Dank Gordon für den ausführlichen Bericht, hat mir sehr geholfen.
    Der Preis zurzeit mit 699,- ۟rs Kit scheint wohl abgesprochen zu sein, obwohl ich einen Tiefstpreis entdeckt habe:

    http://www.i-camera-online.com/product_info.php?currency=EUR&language=de&info=p25120_olympus-epl5-kit-14-42-black.html

    Ich weiß allerdings nicht, wie seriös das ist. Bestellt habe ich ein Viewfinderkit für 750,- € bei Oehling, welches im Laufe der Woche da sein müsste. Die Flashaircard (brauche ich eigentlich nicht), aber man kann sie ja auch verkaufen.....

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    1. Danke. Also ich habe die Flashair bis jetzt nicht verkauft gekriegt, obwohl ich einen sehr günstigen Preis angesetzt habe (und mehrfach korrigiert).

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  7. Hi Gordon,
    das sind genau die Berichte, die ich nicht sehen will, weil sie so einen Kaufreflex auslösen. Nein im Ernst- vielen dank für Deinen sachlichen Bericht. Mir haben Deine Eindrücke gegenüber der D700 und PL3 besonders geholfen -ich habe die E-P3 und nun seit letzter Woche die PL5..
    Mein Fazit: die E-PL5 ist die jüngere Schwester der E-P3 mit den besseren Noten.
    Gruss aus Hamburg
    Horst

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    1. Danke Dir. Dafür kann ich nichts :) Mein Einstieg in die mFT-Welt war sogar von extremen Zweifeln gekennzeichnet. Ich wollte das eigentlich nur mal ausprobieren und habe mir da nicht viel von versprochen, zumal ich ja schon seit Jahren mit Kleinbild unterwegs bin. Aber letztendlich bleibt die Zeit nicht stehen und als kleines Zweitsystem ist das schon eine sehr gute Sache und weit besser, als ich zunächst gedacht habe. Ich versuche aber auch immer nicht ins Schwärmen zu kommen und zeige daher immer die Unterschiede zur Kleinbildkamera auf...sowohl positiv als auch negativ.
      Viel Spaß mit der E-PL5!

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  8. Hallo Gordon, ich bin doch erstaunt, dass es beim Rauschen diese großen Unterschiede zwischen der E-PL5 und der D700 gibt. Mir ist allerdings aufgefallen, dass deine Bilder von der Nikon mit Ligtroom bearbeitet wurden und in der Regel eine Größe von 1 MB haben, wobei die von der Oly mit Picasa bearbeitet wurden und nur ca. 1/3 so groß sind. Ist hier nicht von vornherein ein Qualitätsunterschied, der aber nicht der Kamera anzulasten ist?
    Gruß H.-J. Huber

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    1. Picasa habe ich gar nicht. Die Bilder sind alle mit lr entwickelt. Der Unterschied im rauschen ist phys. Korrekt. Eher finde ich es erstaunlich wie gut die epl5 ist. Bei der epl3 sah das noch andere aus. Gehört aber wohl in den anderen Beitrag. Die Groesse ist nicht ganz identisch. 1000 Pixel breit aber bei 4/3 sind Bilder der epl5 sogar groesser, da d700=3/2.

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  9. Der Bericht ist toll. Danke. Allerdings kann ich das Fazit in einem Punkt nicht nachvollziehen, nämlich dem eingebauten Stabilisator. Ich bin schon der Meinung, dass man das, was man macht, auch richtig machen soll. Und das hat Olympus mit dem Stabi wohl nicht gemacht (Ich kenne ihn von meiner e-pl3) Deswegen werde ich im Frühjahr wohl in den sauren Apfel beißen und die om-d kaufen. Ich finde, einen funktionierenden Stabi braucht man. Was nützt mir die Rauscharmut, wenn das Bild verwackelt ist.

    Gruß
    Ulrich Prantl

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    1. Danke Ulrich.
      Deinen Einwand verstehe ich aber nicht ganz. Ich sehe das auch so, dass der stabi nichts taugt. Meine das auch so geschrieben zu haben. ich denke das ist auch ein wenig der Tatsache geschuldet, dass ein mechanischer Verschluss in so einem kleinen und leichten System arbeitet. Im Vergleich zu einem stabilisierten 1,5 kg objektiv an einer 1 kg Kamera kann das eigentlich auch nicht so gut funktionieren würde ich meinen. Auch bei der OMD scheint es gewisse Situationen zu geben, wo man Probleme kriegt. Weit besser dürfte aber auf jedenFall sein...so ein rundum sorglospaket wie bei meiner kleinbild mit stabilisiertem objektiv aber wohl nicht.

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    2. Hallo,
      vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich habe die Kamera seit Oktober und kann Deinen Ausführungen nur zustimmen. Am Anfang war ich über die Bildqualität recht enttäuscht, aber mittlerweile habe ich die richtigen Einstellungen gefunden, so dass alles super klappt.
      Allerdings muss ich mir dann noch ein paar Objektive zulegen - vielleicht kommen da von Dir auch noch ein paar tolle Berichte - ich bin jedenfalls trotz meines "Downgrades" von der 7D auf die E-PL5 sehr zufrieden - vor allem muss man auch nicht mehr von "Marschgepäck" sprechen wenn man Fotografieren geht :)
      Danke und weiter so
      Michael

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  10. Es war sehr interessant, deinen Beitrag zu lesen. Danke dafür!
    Da sind bei mir ja wieder alle Entscheidungen offen.
    ... und der Preis ist immer noch bei 699.

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  11. Danke Dir.
    Ja, der Preis ist immer noch stabil. Ich denke aber es kommt bald ein Nachfolgemodell, bzw. Schwestermodell, dann sollte sich da was tun. Der Preis ist eigentlich auch okay. Besser ein wenig mehr bezahlen und was brauchbares dafür bekommen, als Plastikmüll, der nach ein paar Monaten in der Tonne landet, wobei die Haltbarkeit der Kamera ja noch nicht bekannt ist. Meine D700 habe ich jetzt seit ca. 65.000 Bilder und 3...4 Jahren? Ob die Kleine da die gleiche Haltbarkeit an den Tag legt, muss sich erst noch zeigen. Im Vergleich dazu sind die meisten Plastikknipsen die ich hatte nach weniger als 5000 Aufnahmen im Ar...kaputt gewesen und haben immerhin auch 200-300 Euro gekostet.

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  12. Hi vielleicht kannst du mir für die Kamera nützliche Tipp's geben. Das ist die zweite Kamera in meinem Leben. Ich übe zwar sehr viel doch habe ich es noch nicht raus. Alleine schon die Bilder im JPEG Format in so einer schönen Auflösung darzustellen gelingt mir nicht... :-( vielleicht magst du mal bei mir vorbeischauen http://www.guillin.de/index.php/de/galeria/was-mir-gefaellt.html
    Währe dafür sehr dankbar.
    Mein Fazit super Bericht!
    Freue mich auf mehr.
    Bis dann...
    Daniel

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  13. Danke Daniel.
    Wie gut die verkleinerten Bilder auf einer Website aussehen, hängt von einigen Faktoren ab. Von der Kompressionsrate, die man eventuell aufgedrückt bekommt (die Bilder werden von Providern oft heruntergerechnet damit sie nicht so viel Platz brauchen) und von der Art und Weise wie man sie verkleinert.
    Tipps für die Kamera, schwer, vieles steht in meinen Berichten. Ein wichtiger Tipp: den Stabi ausschalten. Zumindest bei mir bewirkt er nichts Gutes. Bild die von der Zeit her auch ohne Stabi gingen, sind mit deutlich unschärfer.
    Ansonsten nehme ich nie JPEGs direkt auf, sondern nur Raws. Die werden dann in Adobe Lightroom bearbeitet (ein anderes/einfacheres Programm dafür liegt der Kamera auch bei). So kann ich viel mehr Einfluß auf die Gestaltung nehmen. Ich kann die Farben frei wählen (z.B. über Weißabgleich), Schärfe, Sättigung, Kontraste...einfach alles lässt sich viel besser und weitergehend verändern. Man verschenkt eine Menge mit JPEGs, weil man nachträglich nicht mehr viel ändern kann. Weißabgleich falsch? Bild grünstichig? Tja, meistens Pech gehabt mit JPEG. Bei Raw eine Sache von 3 Sekunden und es passt wieder so, wie man es sich vorstellt. Außerdem verwende ich fast nur sehr gute Festbrennweiten. Die bilden nicht nur besser ab als die Zooms, sondern man hat natürlich auch den Vorteil der größeren Blendenöffnung => kreativer einsetzbar, besseres Sucherbild, weniger Rauschen/kürzere Zeiten bei wenig Licht, usw..

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  14. Vorab ein ehrliches Lob für diesen Bericht. Der hat mich wirklich animiert, mich mehr mit dieser Kategorie auseinander zu setzen und speziell mit der PL5. Daher auch meine Fragen nach den Objektiven, die du verwendet hast bzw. die du empfehlen kannst.

    Gruss
    Stefan

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  15. Halle Stefan,
    ich danke Dir.
    Zu den Objektiven: die Zooms die bei der E-PL3 dabei waren, habe ich wieder verkauft, ebenso die aus der E-PL5-Packtung, ich denke das sagt genut über die ;)
    Ich habe/hatte:
    -Oly 9-8: Dunkelzoom mit plastikhaptik, meines war dezentriert und angesichts des Preises und der gebotenen Verarbeitungsquali, habe ich keinen zweiten Anlauf genommen, Blende 5.6 ist für mich bei mFT ohnehin schon grenzwertig
    -Oly 12/2.0: fand ich nicht so toll...obwohl hoch gelobt von den meisten
    -Pana 14/2.5*: finde ich für Größe und Preis sehr gut, ist geblieben, wenn auch keine Spitzenlinse, dafür winzig und ultraleicht...passt immer noch in jeder Fototasche oder den Geldbeutel ;)
    -Pana 20/1.7*: ist optisch sehr gut, aber sehr langsam im AF, Brennweite ich komisch (40mm KB), kann mich aber (noch) nicht von trennen
    -PanaLeica 25/1.4*: klappert laut vor sich hin, AF sehr schnell, etwas klobig, sehr gute Abbildungsleistung, wer die klassischen 50 mm braucht/will, hat keine Alternative denke ich
    -Oly 45/1.8*: Ist das Must-Have-Objektiv, schnell, scharf, günstig, klasse
    -Oly 60/2.8*: Makro ist außergewöhnlicher Abbildungsleistung, gibt es hier auch einen Bericht zu, Must-Have wenn man 120mm braucht und/oder Makro
    -Oly 75/1.8: zu groß und zu teuer und Leistung ist nicht immer super (warum konnte ich nicht genau bestimmen, als wenn bestimmten Entfernungen einfach nicht "knacken" wollen), aber nach fast einhelliger Meinung das schärfste Objektiv (ich verneine und sage es ist so gut wie das 45, nicht besser und das 60 ist schärfer)
    -Pana 45-200: Nettes kompaktes Supertelezoom mit praktischem Brennweitenbereich, musste gehen da ich bis 60 mm FBs habe
    -Pana 100-300*: Super-Telezoom der Dunkel-Klasse, riesig, aber die Brennweite ist schon verführerisch, denn ein 600mm/5.6 an Kleinbild kann ich mir weder leisten, noch will ich sowas schleppen
    (*) habe ich noch
    Denke das waren sie. Als Starter-Kit würde ich das 14/2.5 und das 45/1.8 nehmen, aber da hat ja jeder andere Prioritäten was die Brennweiten angeht. Ein Zoomobjektiv würde ich nicht nehmen, da man die an mFT eigentlich schon fast als "Festblendenobjektive" bezeichnen kann (Blende 5.6 entspricht Blende 11 an Kleinbild!). Ist okay wenn man die Kamera als Kompaktkameraersatz im Sommerurlaub verwenden will, wer mehr Ambitionen hat, wird größere Blendenöffnungen schnell vermissen und sich über das verschenkte Potential in Sachen Detailschärfe und Klarheit ärgen. Wobei die Kitscherben nicht schlecht sind, aber sind halt...Plastikzoom und jede Festbrennweite die ich habe ist besser, wenn manchmal auch nur ein wenig.

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